Voraussetzungen für die interkulturelle Beratung
Hilfen bei der Vorbereitung von Gesprächen mit Betroffenen und ihren Bezugspersonen
Sexuelle Gewalt trifft deutsche Mädchen* und Jungen* sowie Mädchen* und Jungen* mit Migrationshintergrund gleichermaßen. Für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ist es jedoch eine größere Hürde, sich Hilfe zu holen, wenn der oder die Täter*in ein Familienmitglied ist oder aus dem nahen Verwandtenkreis kommt. Oft machen es Familienstrukturen und der vorhandene Loyalitätskonflikt den Betroffenen schwer, sich Hilfe zu holen oder in der Beratung über die erlebte Gewalt zu sprechen.
Sexuelle Gewalt im kulturspezifischen Kontext beschäftigt oft Fachleute, die im beratenden und begleitenden Bereich mit Migrant*innen arbeiten. Oft fragen sich die Beratenden: „Wie kann ich mit dem Mädchen*/Jungen* reden? Wie kann ich das Thema mit der Familie der Betroffenen ansprechen? Breche ich nicht kulturelle Tabus, wenn ich mit Migrant*innen über sexuellen Missbrauch spreche? Wie kann ich die Familienstrukturen für die Situation der betroffenen Mädchen* und Jungen* nutzen, um trotzdem für sie Hilfe zu ermöglichen?“
In diesem Vortragsangebot gibt es für Fachkräfte in der Beratungsarbeit die Möglichkeit, Antworten auf diese und ähnliche Fragen im Bezug auf die kulturelle Begegnung mit dem Thema sexuelle Gewalt zu bekommen und sich unterstützende Tipps für das Beratungsgespräch mit Migrant*innen zu holen. Die möglichen Familienstrukturen und –dynamiken sind ebenfalls Thema des Vortrags.