BeitrÀge
Der professionelle Umgang mit NĂ€he und Distanz in der KindertagesstĂ€tte (MĂŒnchen)
in PrĂ€vention in der Kita - TeamschulungenPrĂ€vention steuern – Herausforderungen fĂŒr LeitungskrĂ€fte (MĂŒnchen)
in PrĂ€vention in der Kita - LeitungskrĂ€fteWir können da was tun! Sexueller Missbrauch und die Möglichkeit der PrĂ€vention (MĂŒnchen)
in PrĂ€vention in der Kita - TeamschulungenCaritas-Kindertageseinrichtungen in Stadt und Landkreis MĂŒnchen
in PrĂ€vention in der Kita - TeamschulungenAngebote fĂŒr LeitungskrĂ€fte von KindertagesstĂ€tten (auĂerhalb MĂŒnchens)
in PrĂ€vention in der Kita - LeitungskrĂ€fte2015 Stadt Freising, Amt fĂŒr KindertagesstĂ€tten, Schulen und Sport
in PreistrĂ€gerIn PrĂ€ventionspreis2015 wurde die Stadt Freising, Amt fĂŒr KindertagesstĂ€tten, Schulen und Sport als erste Kommune in Bayern fĂŒr ein umfassendes Schutzkonzept mit dem AMYNA PrĂ€ventionspreis ausgezeichnet.
(Bildtitel: Paul Ploss (Betz-Chrom), Elisabeth Pentenrieder-Giermann (Stadt Freising), Eva Bönig (Stadt Freising, 2. BĂŒrgermeisterin) und Christine Rudolf-Jilg (ehemalige Mitarbeiterin AMYNA e.V., Laudatio)
Laudatio fĂŒr die Stadt Freising, Amt fĂŒr KindertagesstĂ€tten, Schulen, Sport (PDF, nicht barrierefrei) | Foto PrĂ€ventionspreis 2015 in DruckqualitĂ€t
2013 Zukunft Kinderkrippe GmbH
in PreistrĂ€gerIn PrĂ€ventionspreis2013 wurde der TrĂ€ger âZukunft Kinderkrippe GmbHâ fĂŒr seinen fortwĂ€hrenden Einsatz fĂŒr die PrĂ€vention von sexuellem Missbrauch mit dem AMYNA-PrĂ€ventionspreis ausgezeichnet. FĂŒr die âZukunft Kinderkrippe GmbHâ war der Schutz der Kinder vor sexueller Gewalt seit dem GrĂŒndungskonzept an handlungsleitend und wurde konsequent in weitergefĂŒhrt. Das Engagement und diese Ausdauer, aktiv fĂŒr den Schutz von MĂ€dchen* und Jungen* einzutreten, ist im KindertagesstĂ€ttenbereich bei weitem noch keine SelbstverstĂ€ndlichkeit und mit Sicherheit als beispielhaft anzusehen.
Laudatio als PDF (nicht barrierefrei)
Preisverleihung AMYNA PrĂ€ventionspreis â Laudatio
19.06.2013
Text der Laudatio (gehalten von Sibylle HÀrtl und Adelheid Unterstaller, beide Mitarbeiter*innen bei AMYNA, Institut zur PrÀvention von sexuellem Missbrauch)
(es gilt der gesprochene Text)
Sehr geehrte PreistrÀger*innen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen
auch wir möchten Sie ganz herzlich zur Verleihung des PrĂ€ventionspreises 2013 hier bei AMYNA begrĂŒĂen.
Meine Kollegin Frau HÀrtl und ich freuen uns ganz besonders, dass die Mitfrauenversammlung des Vereins mit einstimmigem Beschluss unserem Vorschlag gefolgt ist, den diesjÀhrigen PrÀventionspreis der Zukunft Kinderkrippe GmbH zu verleihen.
Liebe Frau Branlard, liebe Frau Torrens-Horak, liebe Mitarbeiter*innen aus den Zuki-Kinderkrippen,
meine Kollegin Frau HĂ€rtl und ich hatten in den letzten Jahren viele Gelegenheiten, Ihre Einrichtungen und Ihre Arbeit kennen- und schĂ€tzen zu lernen. Da wir beide viele der Angebote zusammen fĂŒr Sie vorbereitet und durchgefĂŒhrt haben, bekommen Sie heute Ihre Laudatio auch von uns beiden im âDoppelpackâ.
Die Zukunft Kinderkrippe GmbH (kurz Zukis) gibt es nun seit mittlerweile 8 Jahren, in dieser Zeit haben Sie 3 Kinderkrippen eröffnet: in Ismaning, Dornach und in MĂŒnchen â Berg am Laim. Eine vierte steht in Garching kurz vor der Eröffnung.
Von Anfang an war es fĂŒr Sie beide, als GeschĂ€ftsfĂŒhrer*innen, klar, dass der Schutz der Kinder vor sexueller Gewalt beim Aufbau Ihrer Einrichtungen ein wichtiger und handlungsleitender Baustein sein wird.
PrĂ€vention von sexuellem Missbrauch war und ist Ihnen ein Anliegen und fĂŒr Sie war es selbstverstĂ€ndlich die Umsetzung in allen Bereichen Ihrer Krippen mitzudenken. Und auch  fĂŒr uns war es ein GlĂŒcksfall, Einrichtungen, die sich gerade im Aufbau befinden, von Anfang an zu begleiten zu können und dazu beizutragen den Kinderschutz zu verankern.
Bereits im Jahr nach der GrĂŒndung, 2006, haben Sie sich ausfĂŒhrlich dazu beraten lassen, wie sich PrĂ€vention von sexuellem Missbrauch in Ihren Einrichtungen, auf der strukturellen Ebene umsetzen  und in der fachlichen Arbeit gestalten lĂ€sst. In den Folgejahren haben Sie diese Möglichkeiten Schritt fĂŒr Schritt konsequent und nachhaltig umgesetzt.
- Durch bauliche MaĂnahmen
- In Ihrer Ăffentlichkeitsarbeit
- Im pÀdagogischen Konzept
- In der Klarheit hinsichtlich des Umgangs mit den Kindern
- In der QualitĂ€tssicherung durch regelmĂ€Ăige Schulungen fĂŒr Leitungen und FachkrĂ€fte
- In der Elternarbeit
- Und in der Gestaltung einer ArbeitsatmosphĂ€re, in der â soweit wir das beobachten konnten und beurteilen können – ein achtsamer Umgang â im Sinne der PrĂ€vention â sowohl mit den Kindern als auch den Kolleginnen, nicht dem Zeitdruck zum Opfer fĂ€llt.
Dass PrĂ€vention in dieser Einrichtung kein Schubladendasein fĂŒhrt, sondern âlebtâ, erfahren wir nicht zuletzt bei unseren jĂ€hrlichen Elternabenden, die unserer Honorarmitarbeiterin Frau Deschler bei Ihnen durchfĂŒhrt.
Die Eltern bestĂ€tigen hier immer wieder, dass sie viele der vermittelten PrĂ€ventionsgrundlagen auch bereits aus der pĂ€dagogischen Arbeit der Einrichtung kennen und dass PrĂ€vention ein wichtiges Thema der Einrichtung auch im Elternkontakt ist. Auch von Seiten der Mitarbeiter*innen werden das groĂe Interesse und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung im Rahmen unserer Veranstaltungen deutlich.
Dieses Engagement und diese Ausdauer, aktiv fĂŒr den Schutz von MĂ€dchen* und Jungen* einzutreten, ist im KindertagesstĂ€ttenbereich bei weitem noch keine SelbstverstĂ€ndlichkeit. Es ist Ihr Verdienst, liebe Frau Torrens-Horak, liebe Frau Branlard, dass PrĂ€vention und Kinderschutz in Ihren Einrichtungen starke Themen geworden sind und es ist Ihr Verdienst, liebe Leiterinnen und Mitarbeiter*innen der Zuki-Krippen, dass dieses Thema in Ihren Einrichtungen lebendig bleibt.
Nicht alle, die heute als GĂ€ste hier sitzen, kommen aus dem Krippenbereich und vielleicht fragen Sie sich, wie PrĂ€vention im Krippenbereich mit den ganz Kleinen ĂŒberhaupt funktionieren kann. Wir möchten Ihnen deshalb gerne ein paar Einblicke geben, was PrĂ€vention in der Kinderkrippe bedeuten kann und einige Beispiele nennen, wie das bei den Zukis umgesetzt wird. Kein Kind kann sich alleine vor sexuellem Missbrauch schĂŒtzen â Sie haben gerade die AusfĂŒhrungen von Frau Geist dazu gehört. Dass dies ganz besonders fĂŒr Krippenkinder gilt, liegt auf der Hand. MĂ€dchen* und Jungen* brauchen Erwachsene, die in der Lage sind, schĂŒtzende Strukturen, sichere Orte fĂŒr sie zu gestalten.
Sichere Orte, das sind solche Orte, an denen Erwachsene wissen und auch wahrhaben wollen,
- dass es ĂŒberall TĂ€ter*innen geben kann, wo sich Kinder aufhalten, im privaten Umfeld der Kinder, aber auch im institutionellen Rahmen wie in KindertagesstĂ€tten
- dass nicht nur MÀnner TÀter, sondern auch Frauen TÀterinnen sein können
- dass TÀter und TÀterinnen oft sehr geplant vorgehen, sich z.T. dort ArbeitsplÀtze suchen, wo sich Kinder aufhalten
- und vor allem, dass sie mit ihren Strategien nicht nur in der Lage sind, die Kinder in die Missbrauchsdynamik zu verwickeln, sondern vielfach auch das soziale Umfeld der Kinder â Eltern wie auch pĂ€dagogische FachkrĂ€fte â erfolgreich manipulieren.
Sichere Orte fĂŒr Kinder sind solche, an denen dieses Wissen nicht zu Resignation und HandlungsunfĂ€higkeit fĂŒhrt, sondern ganz im Gegenteil als Ausgangspunkt fĂŒr ihr prĂ€ventives Handeln genutzt wird.
Die Erfahrung im Bereich Missbrauch in Institutionen zeigt, dass TÀter und TÀterinnen Einrichtungen bevorzugen, die sich wenig mit der Thematik beschÀftigt haben.
Zukunft Kinderkrippen hat sich entschieden, hier offensiv vorzugehen und Zeichen zu setzen.
Bereits in den Stellenanzeigen und in den BewerbungsgesprĂ€chen wird deutlich gemacht, dass die PrĂ€vention von sexuellem Missbrauch ein wichtiges Anliegen ist. Auch in der Einarbeitung neuer Mitarbeiter*innen wird der Stellenwert des Themas deutlich, ebenso in der Ăffentlichkeitsarbeit.
Sichere Orte sind solche, an denen einerseits die IntimsphĂ€re der Kinder geschĂŒtzt ist, Situationen der besonderen NĂ€he mit den Kindern wie z.B. Wickelsituationen, jedoch so gestaltet werden, dass Ăbergriffe durch Erwachsene erschwert werden.
Zukunft Kinderkrippen hat hier sehr schöne Lösungen entwickelt:
- Wickelbereiche, in denen die Kinder vor den Blicken anderer geschĂŒtzt sind, nicht aber die wickelnden Erwachsenen,
- GruppenrÀume mit kleinen runden Sichtfenstern auf Augenhöhe der Kinder,
- SchlafrĂ€ume mit kleinen Sichtfenstern in den TĂŒren.
- Insgesamt sind die RĂ€umlichkeiten sehr offen, hell und freundlich gestaltet.
Sichere Orte fĂŒr Kinder sind solche, an denen FachkrĂ€fte Klarheit und eine gemeinsame Orientierung haben, wie mit den Kindern umgegangen wird: orientiert an deren BedĂŒrfnissen, mit Respekt vor der IndividualitĂ€t der Kinder und ihren Grenzen.
Die FachkrĂ€fte brauchen diese fachliche Sicherheit, die es ihnen auch ermöglicht, das Handeln der Kollegen und Kolleginnen einzuschĂ€tzen und zu bewerten und kritische RĂŒckmeldung zu geben, wenn dieses Handeln die nötige Achtsamkeit  im Umgang mit NĂ€he und Distanz vermissen lĂ€sst – nicht in einer AtmosphĂ€re des Misstrauens und der Abwertung, sondern in einer Teamkultur, die WertschĂ€tzung und positives Feedback ebenso wichtig erachtet, wie kritische RĂŒckmeldung. So kann es gelingen, eine gemeinsame Haltung zu entwickeln, die Grundlage fĂŒr das Netz der Sicherheit fĂŒr die Kinder ist.
Die Zukis arbeiten im gemeinsamen Interesse fĂŒr die stetige Verbesserung der QualitĂ€t der Arbeit und des Wohlergehens der Kinder. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass die Mitarbeitenden sich im Rahmen von externeren Fortbildungen und internen Schulungen weiter qualifizieren.
Sichere Orte sind nicht zuletzt solche, an denen sich die MĂ€dchen* und Jungen* selbst sicher fĂŒhlen. Was sie dafĂŒr – im Alter zwischen 0 und 3 Jahren  – brauchen, ist eine sichere Bindung an eine feste Bezugsperson in der Krippe. Sie ist die Person, von der sich Kinder trösten lassen, wenn sie Kummer haben. Sie ist der feste Ankerplatz und die âemotionale Tankstelleâ, die die Kleinen brauchen, um die Krippenwelt angstfrei zu erkunden, um aus ihrer Umwelt lernen zu können, neugierig zu explorieren  und Erfahrungen zu sammeln.
Die Grundlage dafĂŒr wird schon in der Eingewöhnungszeit gelegt, in der die Kleinen â in Anwesenheit eines Elternteils – langsam die neue Umgebung kennenlernen können und eine stabile Bindungsbeziehung zu âihrerâ Erzieher*in aufbauen können.  Diese Eingewöhnungszeit erfordert eine hohe FlexibilitĂ€t der jeweiligen Fachkraft und der Einrichtung, denn sie muss â auch in der Dauer – auf die individuellen BedĂŒrfnisse des jeweiligen Kindes abgestimmt sein.  Und auch nach der Eingewöhnungszeit brauchen die Kinder diese stabile Beziehung zu einer Fachkraft, um sich in der Krippe wohl und sicher zu fĂŒhlen.
FachkrĂ€ftemangel, hĂ€ufiger Personalwechsel, hoher Krankenstand und in der Konsequenz der gehĂ€ufte Einsatz von RoulierkrĂ€ften, wie sie uns derzeit aus vielen KindertagessstĂ€tten berichtet werden, kann sich in dieser sensiblen Phase auf die MĂ€dchen* und Jungen* fatal auswirken. (Untersuchungen zeigen z.B., dass Krippenkinder nach einer nicht gelungenen Eingewöhnung ĂŒber Monate hinweg hĂ€ufiger krank sind und sich in vielen Bereichen langsamer entwickeln, als andere Kinder).
Eine gute Eingewöhnung muss frĂŒhzeitig mit den Eltern geplant werden. Eltern brauchen zeitliche FlexibilitĂ€t, sie mĂŒssen verstehen, warum eine gute Eingewöhnung wichtig ist, sie brauchen Vertrauen in die Krippe, um ihre Babys und Kleinkinder mit gutem GefĂŒhl und ohne schlechtes Gewissen dort zurĂŒcklassen zu können.
Damit dies alles gelingen kann braucht es zum einen Krippen, die eine gute Eingewöhnung als zentralen Bestandteil ihrer fachlichen QualitĂ€t betrachten. Es braucht aber auch eine gutes Personalmanagement: FachkrĂ€fte mit einer hohen Fachlichkeit und menschlichen Reife, die fĂŒr sich gute Rahmenbedingungen vorfinden, die gerne und lange in der Krippe arbeiten.
Aus unserer Sicht ist all dies bei Zukunft Kinderkrippen gegeben. Die Eingewöhnungszeit nimmt eine zentrale Stelle ein, Elternarbeit wird von Anfang an sehr groĂgeschrieben. Es wird bei der Neuanstellung groĂer Wert auf die Qualifikation des Fachpersonals gelegt und es ist immer das BemĂŒhen erkennbar, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Sichere Orte zu gestalten bedeutet auch, sich zu ĂŒberlegen, wie Erzieher*innen und GeschĂ€ftsfĂŒhrung von möglichen Fehlentwicklungen erfahren. Das ist das, was in der Fachwelt mit Beschwerdemanagement umschrieben wird. Wie kann so etwas in der Krippe, in der Kinder gerade erst dabei sind Sprache zu erlernen ĂŒberhaupt aussehen?
Zum einen ist eine groĂe fachliche Kompetenz und Sicherheit des Personals im Umgang mit den Kindern notwendig. Diese zeigt sich auch in einem feinfĂŒhligen Umgang mit den Kindern, die meist noch nicht mit Sprache sondern mit nonverbalen Signalen kommunizieren.
Das Personal braucht Bereitschaft und es braucht Zeit und FeinfĂŒhligkeit diese nonverbalen ĂuĂerungen wahrzunehmen und verstehen zu lernen. Und dies mit jedem Kind von neuem, denn jedes Kind ist anders und kommuniziert anders und bringt unterschiedliche Erfahrungen mit in die Krippe.
Zum anderen sind die Eltern wichtige Ansprechpartner*innen, die mit ihren Beobachtungen dazu beitragen können den Schutz der Kinder zu verbessern. Gerade auch bei den Kleinsten ist eine gute Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, sich gemeinsam mit ihnen zum Wohl der Kinder auszutauschen um Fehlentwicklungen schnell zu erkennen und das Netz des Schutzes möglichst engmaschig zu knĂŒpfen von besonderer Bedeutung.
Die Zukis verdeutlichen dies bereits bei den ersten Kennenlernkontakten mit den Eltern, in dem sie deutlich machen, dass der Schutz von MĂ€dchen* und Jungen* in den Krippen ein wichtiges Anliegen ist und welche MaĂnahmen sie hierfĂŒr eingefĂŒhrt haben.
Die Eltern werden eingeladen Fragen zu stellen und gemeinsam den Schutz mit zu gestalten. Es wird deutlich gemacht, dass die Zukis Ansprechpartner*innen fĂŒr die Eltern sind, wenn Sie Fragen, Anregungen oder Sorgen in Bezug auf ihre Kinder und der Umsetzung des Schutzes haben.
Auch dies ist ein wichtiger Baustein im Beschwerdemanagement.
Wir denken, es ist deutlich geworden, dass die Umsetzung des Schutzes von MÀdchen* und Jungen* eine hohe pÀdagogische Kompetenz der Mitarbeiter*innen voraus setzt.
Wir freuen uns immer wieder, wenn wir sehen was fĂŒr eine hohe Bereitschaft bei den Zukis vorhanden ist, diese Fachlichkeit aufzubauen und eine qualitativ hochwertige Betreuung sicher zu stellen. Und das von allen Beteiligten.
Von der GeschĂ€ftsfĂŒhrung,
die ein GeschÀftsmodell gewÀhlt hat, bei dem die Partnerschaft mit verschiedenen Unternehmen dieses Ziel der hochwertigen Betreuung durch eine bessere Finanzausstattung ermöglicht.
Das drĂŒckt sich aus z.B
- in einem guten PersonalschlĂŒssel in den Kindergruppen ( i.d.R. 3 Fach- und ErgĂ€nzungskrĂ€fte in einer Gruppe mit maximal 15 Kindern)
- aber auch in der regelmĂ€Ăigen Weiterqualifizierung der FachkrĂ€fte durch Fortbildungen
- durch die Begleitung durch eine psychologische Fachberatung
- sowie durch Supervisionsmöglichkeiten
Die GeschĂ€ftsfĂŒhrung stellt die finanziellen Mittel zur VerfĂŒgung und sorgt dafĂŒr, dass das Personal ausreichend Zeit fĂŒr die Weiterentwicklung der Fachlichkeit zur VerfĂŒgung hat.
Auch die Mitarbeiter*innen tragen einen wesentlichen Teil zur Weiterentwicklung der Fachlichkeit bei:
- sie nutzen die sehr guten Rahmenbedingungen um sich mit sehr viel Interesse und Engagement weiter zu qualifizieren.
- sie gehen mit viel Neugierde und Offenheit auf die Kinder zu um jedes Kind (und seine Eltern) mit seinem je spezifischen Eigenheiten kennenlernen und schÀtzen zu lernen. Damit sie die Kinder bestmöglich verstehen und in ihrer Entwicklung fördern können.
Gemeinsam schaffen die Zukis einen sehr hohen qualitativen Standard, der nicht in allen Krippen auch gerade in Zeiten des FachkrÀftemangels selbstverstÀndlich ist.
Wie Sie sicher wissen, gibt es ab dem 01.08.2013 einen Anspruch auf einen Krippenplatz fĂŒr Kinder ab dem 1. Geburtstag. Ein politisch hochbrisantes Thema. NatĂŒrliches ist es sinnvoll, dass Eltern sich darauf verlassen können, dass es einen Betreuungsplatz fĂŒr ihr Kind gibt und sie auch weiterhin ihrem Beruf nachgehen können.
Aus unserer Sicht, wird dieser Anspruch momentan aber leider noch nicht in der gebotenen QualitÀt umgesetzt.
- In Orten wie MĂŒnchen fĂŒhrt dies schon seit geraumer Zeit zu einem eklatanten FachkrĂ€ftemangel.
- Einrichtungen sind im Wettstreit um Fachpersonal und werben sich gegenseitig ErzieherInnen ab.
- Gruppen bleiben geschlossen, da ErzieherInnen fehlen
- Nicht selten leidet in dieser Situation auch die QualitÀt, da auch Betreuungspersonal angestellt wird, das minder qualifiziert ist und die TrÀger*innen nicht ausreichend sicherstellen, dass das gewonnene Personal dann auch weiter geschult wird.
In dieser Situation gut qualifizierte KrĂ€fte zu finden ist auch fĂŒr die Zukis ein schwieriges Unterfangen.
Umso mehr freut es uns, dass die GrĂŒnderinnen, die als TrĂ€ger der ZukiKinderkrippen als Gesellschaftsform eine Kapitalgesellschaft gewĂ€hlt haben
- nicht auf ein möglichst billiges Angebot oder Gewinnmaximierung setzen,
sondern Geldquellen mobilisieren um auf QualitĂ€t in der Betreuung und die kontinuierlichen Verbesserung des Schutzes vor sexuellem Missbrauch in den Zuki-Kinderkrippen zu setzen. - Nicht wie andere TrĂ€ger, nur weil die Zeit gerade gĂŒnstig ist, zu Lasten der QualitĂ€t expandieren, sondern lieber stabile Teams aufbauen, die die QualitĂ€t der Betreuung sicher stellen um den Kindern die angemessene Begleitung an die Seite zu stellen.
Die Zukunft Kinderkrippen GmbH ist fĂŒr uns ein Beleg dafĂŒr, dass es möglich ist mit dem Konzept der betriebsunterstĂŒtzten Kinderkrippe und viel privatem Engagement qualitativ hochwertige Kinderbetreuung zu realisieren in der der Schutz vor sexuellem Missbrauch einen wichtigen Stellenwert einnimmt.
Liebe Frau Torrens-Horrak, liebe Frau Branlard, liebe Zuki-Mitarbeiter*innen,
wir wĂŒnschen Ihnen und auch den Kindern und Eltern in Ihren Einrichtungen, dass Sie weiterhin
- Partner*innen in der Wirtschaft finden, die ihre qualitativ hochwertigen Angebote zu schĂ€tzen wissen und bei Bedarf auch weiter gemeinsam mit Ihnen Krippen grĂŒnden.
- Sie weiterhin Kolleg*innen finden, die mit Ihnen gemeinsam daran arbeiten, den Schutz von MĂ€dchen* und Jungen* zu verbessern und zu sichern
- dass andere TrÀger von Krippen sich an Ihren Standards ein Beispiel nehmen
- Sie viel Spaà gemeinsam mit den Eltern und den Kindern haben werden, PrÀvention um zu setzen und zu leben.
Vielen Dank fĂŒr Ihre Aufmerksamkeit.
Wir freuen uns nun Ihnen Frau Branlard und Frau Torrens-Horak â stellvertretend fĂŒr die Zukunft Kinderkrippen GmbH – den PrĂ€ventionspreis 2013 ĂŒberreichen zu dĂŒrfen. Herzlichen GlĂŒckwunsch!