Präventionspreis 2025

2025 SüdSee e.V. und Jugendsozialarbeit an der Grund- und Mittelschule Amberg-Ammersricht

Präventionspreis 2025

Ausgezeichnet mit dem Präventionspreis: Manuela Soller (AMYNA e.V.), Stefanie Drescher, Sabine Weber, Carolin Schröter (Jugendamt Amberg – Schulsozialarbeit), Maximilian Esposito (südSee Kinder- und Jugendhilfe e.V.), Barbara Unterholzner (Laudatorin), Yvonne Oeffling (AMYNA e.V.)

Foto: Melanie Miedler

Am 20.11.2025 wurden gleich zwei Einrichtungen mit dem AMYNA Präventionspreis ausgezeichnet – SüdSee e.V. Kinder- und Jugendhilfe aus Seeshaupt am Starnberger See und das Jugendamt Amberg mit der Jugendsozialarbeit an der Grund- und Mittelschule Amberg-Ammersricht. Der Präventionspreis war 2024 im Themenbereich Schutzkonzepte digital gedacht ausgeschrieben.  SüdSee e.V. ist ein kleiner Verein, der eine heilpädagogische stationäre Jugendhilfeeinrichtung mit 16 Wohnplätzen am Starnberger See betreibt. Die Jugendsozialarbeit der Stadt Amberg betreut im Stadtteil Ammersricht an der Grund- und Mittelschule insgesamt 279 Schüler*innen in 13 Klassen. Beide Einrichtungen konnten mit ihren eingereichten Bewerbungen gleichermaßen überzeugen.

Digitale Medien sind ein wichtiges Mittel, um zu kommunizieren, sich darzustellen, sich zu informieren und Spaß zu haben und ein selbstverständlicher Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Auf der anderen Seite der Chancen und der Freude, die Kinder und Jugendliche mit digitalen Medien haben, steht die Tatsache, dass Menschen digitale Medien ausnutzen, um sexualisierte Gewalt anzubahnen, zu verüben oder fortzuführen. Die Täter*innen können hierbei Bekannte oder Fremde, Erwachsene oder Peers sein.

Den Gefahren der digitalen Welt muss auf zweierlei Wegen begegnet werden, wie Manuela Soller, pädagogische Mitarbeiterin bei AMYNA e.V., in ihrem Impulsvortrag betont: „Aus meiner Sicht braucht es zwei Dinge: Zum einen eine präventive Haltung und Medienpädagogik, zum anderen müssen digitale Medien konsequent im Schutzkonzept mitgedacht werden. Ziel ist es immer, dass Kinder und Jugendliche sich selbstbestimmt und unbeschwert im digitalen Raum bewegen können“, erklärt sie weiter.

Den gesamten Impulsvortrag können Sie hier nachlesen (Impulsvortrag PDF 91 KB, nicht barrierefrei).

Diese Haltung hat SüdSee e.V.  beeindruckend verinnerlicht. Der digitale Raum ist in allen Konzepten der Einrichtung berücksichtigt. In der Bewerbung hat der Verein zusätzlich ein medienpädagogisches Konzept eingereicht. Die Medienpädagogin Barbara Unterholzner, die das Konzept mit der Einrichtung erarbeitet hat, hebt in ihrer Laudatio lobend die Partizipation der Bewohner*innen hervor: „Dem Südsee-Team war es wichtig, dass auch die Kinder und Jugendlichen in einem Medien-Workshop alle Fragen und Anliegen besprechen durften. Ich war beeindruckt, wie viel die Kinder über die Chancen und Risiken wussten und wie gut sie begleitet werden.“

Auch in der Schutzkonzeptentwicklung an der Grund- und Mittelschule in Amberg-Ammersricht wurden digitale Medien von Anfang an mitgedacht. Die Schüler*innen werden hier mit einbezogen, indem ältere Schüler*innen etwas für jüngere Schüler*innen aufbereiten. „Ob bei einer konkreten Schulhaus- und Schulgeländebegehung zur Risikoanalyse in Kleingruppen, bei verschiedenen pädagogischen Workshops oder bei der Erarbeitung von Klassenchat-Regeln und Nutzungsbedingungen für das Tablet – die Schülerinnen und Schüler konnten und kön-nen sich einbringen und so verschiedene Bausteine des Schutzkonzepts aktiv mitgestalten“, erklären die Laudatorinnen Alina Benedikt und Marianne Neugirg von der Beratungsstelle für sexuelle Gewalt des SKF in Amberg. Sie seien stolz, dass die Grund- und Mittelschule Ammersricht als erste Schule in Amberg umfassende Maßnahmen zum Schutzkonzept auf den Weg gebracht hat, berichten sie weiter.

Wir bedanken uns für das Engagement der beiden Einrichtungen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen und gratulieren zum sehr verdienten Präventionspreis.

Pressemitteilung zur Preisverleihung am 20.11.2025 (PDF 87 KB, nicht barrierefrei)