Was heißt eigentlich „AMYNA“?

Amyna kommt aus dem Griechischen und heißt „Widerstand“ und „Schutz“.

AMYNA e. V. gehört dem Paritätischen Bayern an und ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt (DGfPI e. V.).

Warum arbeitet ihr nur mit Erwachsenen, bzw. warum ist es sinnvoll, dass sich erst mal die Erwachsenen mit Prävention beschäftigen?

„Kein Kind kann sich alleine schützen!“ – das ist ein Grundsatz in unserer Arbeit. Sexueller Missbrauch ist in der Regel keine spontane Tat, es gibt viel Wissen über Strategien von Täter*innen und deren Vorgehen. Diese Strategien sind oft schwer für Mädchen* und Jungen* zu erkennen, sich zu wehren ist schwierig. Sie brauchen Erwachsene, die für ihren Schutz einstehen. Deshalb ist für uns der wichtigste Bestandteil eines ganzheitlichen Schutzkonzeptes die Befähigung der Erwachsenen im Kinderschutz. Wir möchten, dass sie ihren Anteil und ihre Verantwortung erkennen und sich damit identifizieren. So können sie die Bestandteile eines Schutzkonzeptes in ihre Praxis oder ihren Alltag übernehmen und umsetzen.

Können sich auch Betroffene an Sie wenden?

Wir beraten nicht bei Fragen im konkreten Verdachtsfall. Wenn Betroffene Hilfe und Unterstützung in Form von Beratung und Therapie benötigen, vermitteln wir sie gerne an unsere Kolleg*innen in geeigneten Fachberatungsstellen weiter.

Siehe hierzu: Weitervermittlung

Auch Angehörige und Fachkräfte in Einrichtungen, die einen Verdachtsfall haben, werden von uns an Fachberatungsstellen weitervermittelt.

Siehe hierzu: Wo kann ich mich als Betroffene*r hinwenden?

Wo kann ich mich als Betroffene*r hinwenden?

Bundesweite Angebote für Betroffene finden sich hier:

Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530

Hilfeportal Sexueller Missbrauch

Beispiele für Fachberatungsstellen (im Umkreis von 20 km rund um AMYNA) sind:

Wildwasser München e.V.

Ab 18.05.2018 Thomas-Wimmer-Ring 9, 80539 München

Zielgruppen: Frauen, Angehörige / Bezugspersonen, Fachkräfte, Weibliche Flüchtlinge ab 18 Jahre, Menschen mit Behinderung

IMMA e.V.

Jahnstr. 38, 80469 München

Zielgruppen: Mädchen, Frauen, Weibliche Jugendliche (14-18 Jahre), Angehörige / Bezugspersonen, Fachkräfte, Junge Frauen bis 27 Jahre, Weibliche Flüchtlinge bis 18 Jahre, Weibliche Flüchtlinge ab 18 Jahre

Power-Child e.V.

Maillingerstraße 14, 80636 München

Zielgruppen: Mädchen, Jungen, Frauen, Männer, Transgender, Weibliche Jugendliche (14-18 Jahre), Männliche Jugendliche (14-18 Jahre), Angehörige / Bezugspersonen, Fachkräfte, Übergriffige Kinder / Jugendliche, Weibliche Flüchtlinge bis 18 Jahre, Männliche Flüchtlinge bis 18 Jahre, Menschen mit Behinderung

kibs – Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle für Jungen und junge Männer, die von sexualisierter und / oder häuslicher Gewalt betroffen sind

Holzstrasse 26, 80469 München

Zielgruppen: Jungen, Männliche Jugendliche (14-18 Jahre), Angehörige / Bezugspersonen, Fachkräfte, Männliche Flüchtlinge bis 18 Jahre

Frauennotruf München Beratungsstelle und Krisentelefon bei Gewalt

Saarstr. 5, 80797 München

Zielgruppen: Frauen, Transgender, Weibliche Jugendliche (14-18 Jahre), Angehörige / Bezugspersonen, Fachkräfte, Junge Frauen bis 27 Jahre, Weibliche Flüchtlinge ab 18 Jahre, Menschen mit Behinderung

Trauma Hilfe Zentrum München e.V.

Horemansstraße 8, 80636 München

Zielgruppen: Mädchen, Jungen, Frauen, Männer, Weibliche Jugendliche (14-18 Jahre), Männliche Jugendliche (14-18 Jahre), Angehörige / Bezugspersonen

Was versteht AMYNA unter Prävention?

Zuallererst bedeutet Prävention „Vorbeugung“. Prävention von sexuellem Missbrauch umfasst also Maßnahmen, die sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorbeugen sollen.

Wir sehen Prävention als ein Gesamtkonzept, das Erwachsene befähigt und in ihrer Verantwortung stärkt, die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu schützen. Prävention sollte überall dort stattfinden, wo Mädchen* und Jungen* ihren Lebensraum haben, ohne sie in ihrer Freiheit einschränken zu müssen.

Und last but not least: Prävention macht Spaß und ermutigt, statt Angst zu machen! Wir verstehen unter guter Prävention auch die Kunst, komplexe Inhalte und umfangreiches Wissen so zu vermitteln, sodass Lösungswege und Ansatzpunkte im eigenen Leben sichtbar werden. Gute Prävention gibt Kraft und Energie zum langfristigen, differenzierten Schutz von Mädchen* und Jungen*, ohne auf schnelle einfache Rezepte zu setzen.

 

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Kann man sexuellen Missbrauch wirklich verhindern?

Bei allen Möglichkeiten, die wir in der Prävention von sexuellem Missbrauch kennen, gibt es leider keine 100%ige Garantie. Mittlerweile sind allerdings viele Maßnahmen bekannt, die das Risiko eines sexuellen Missbrauchs deutlich verringern. Viele dieser Maßnahmen sind in einem sogenannten „Schutzkonzept“ zusammengefasst. Vor allem, wenn alle Erwachsenen im Umfeld eines Kindes sensibilisiert werden und den größtmöglichen Schutz aufbauen, ist ein großer Schritt in der Prävention getan. Ein offener und direkter Umgang über Sexualität und über das Vorhandensein von sexuellem Missbrauch schreckt Täter und Täterinnen ab und bietet zudem allen Betroffenen die Möglichkeit, sich zu öffnen.

AMYNA ist der „Verein zur Abschaffung von sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt“ – auch wenn wir es nicht garantieren können, dass mit den Maßnahmen sexueller Missbrauch verhindert wird, ist das doch ein Ziel, nach dem wir alle streben. Sicher ein hohes Ziel, aber auch ein sich lohnendes.

Siehe hierzu: Veranstaltungen

Wie lange muss ich auf einen Termin für eine Schulung oder einen Elternabend warten?

Die Termine für eine Schulung finden nach individueller Absprache statt. Aufgrund großer Nachfrage an einigen Schulungen kann es dabei zu Wartezeiten von mehreren Monaten kommen.

Die Wartezeiten bei einem Elternabend variieren. Je nach Thema kann es  zwischen 2 Wochen und 4 Monaten dauern. Bei Elternabenden im Bereich GenzwertICH kann es auch mal bis zu 5 Monaten dauern.

Kann die Schulung oder Fortbildung auch in unserer Einrichtung stattfinden?

Die Schulung oder Fortbildung kann bei Ihnen stattfinden. Sie können aber auch gegen einen Aufpreis von 40 € pro Tag die Räume von AMYNA nutzen.

Bekomme ich eine Quittung für die Teilnahmegebühr an einer Programmveranstaltung?

Bei dem Besuch eines Vortrags erhalten Sie die Quittung für den bezahlten Teilnahmebeitrag in Form einer Teilnahmebestätigung. Das bedeutet, der genaue Rechnungsbetrag für den Vortrag ist auf der Teilnahmebestätigung ausgewiesen und als „bezahlt“ gekennzeichnet. Für die Teilnahme an einer Fortbildung erhalten Sie eine gesonderte Rechnung und eine Teilnahmebestätigung von AMYNA e.V.

Was ist die Infothek?

Unsere Infothek ist eine Präsenzbibliothek und bietet Ihnen mit über 3000 Medien die Möglichkeit, sich zu Themenfeldern mit dem Schwerpunkt „Prävention von sexueller Gewalt“ und „Schutz des Kindeswohls“, sowie angrenzenden Bereichen, in Theorie und Praxis auseinander zu setzen. Sie haben die Möglichkeit die Medien zu durchstöbern, ausleihen können Sie die Bücher nicht. Die Infothek soll nur einen Überblick über die zahlreichen Medien verschaffen, damit die Entscheidung für den Kauf eines geeigneten Mediums leichter wird. Auch Recherchearbeit, z.B. im Rahmen einer Bachelorarbeit, ist in der Infothek möglich. Zusätzlich steht Ihnen zu den Öffnungszeiten der Infothek eine pädagogische Mitarbeiterin zur Verfügung, von der Sie sich zum Thema Prävention beraten lassen können.

Für Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe steht unterschiedliches, pädagogisches Material bereit, das für die Präventionsarbeit eingesetzt werden kann (z. B. Spiele, Stoffpuppen, Percussionsinstrumente, etc.) und gegen eine Gebühr, Kaution oder Kopie des Personalausweises ausgeliehen werden darf.

Hier geht es zu den Öffnungszeiten (keine Anmeldung erforderlich).

Kann ich die Angebote von AMYNA auch nutzen, wenn ich nicht in Bayern wohne?

Ja, der Bereich Projekte & überregionale Angebote und seit 2018 auch GrenzwertICH bieten die zentralen Angebote von AMYNA e.V. auch außerhalb Münchens, teilweise bundesweit an. Das beinhaltet beispielsweise die Beratung von Trägern bei der Entwicklung von Schutzkonzepten und Inhouse-Qualifizierungsangebote für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe. Darüber hinaus werden zeitlich befristete Präventionsprojekte entworfen und durchgeführt.