Informationen zu aktuellen Themen und Veranstaltungen

Pressemitteilung – Prävention weiter denken statt neu erfinden!

Prävention weiter denken statt neu erfinden!

Statement zum „Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ (UBSKM -Gesetz)

„Um den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend besser gewährleisten zu können und die Funktion der UBSKM strukturell zu verankern, ist der Gesetzesentwurf ein wichtiger Schritt“, so Yvonne Oeffling, Teil der Geschäftsführung von AMYNA e.V. „Einen Passus im Gesetz betrachten wir jedoch mit Sorge“.

Im Artikel 1 § 2 des Gesetzes wird festgeschrieben, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter Einbezug der UBSKM sowie in Zusammenarbeit mit den Ländern und dort tätigen Fachstellen und Verbänden, Materialien und Medien zur Prävention erarbeiten soll. „Das für sich genommen ist eine gute Sache, denn jede Weiterentwicklung von Prävention ist natürlich sehr zu begrüßen und als ausgewiesene Präventionsfachstelle würden wir hier unsere Expertise bei der Entwicklung gerne einbringen“, so Yvonne Oeffling.

AMYNA entwickelt seit über 30 Jahren Präventionsmaßnahmen und begleitet die unterschiedlichsten Einrichtungen bei der Entwicklung von Schutzkonzepten. „Dass nun die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) damit beauftragt werden soll, Einrichtungen bei der Entwicklung, Anwendung und Umsetzung von Schutzkonzepten zu unterstützen, wie es in den Erläuterungen zum Gesetz heißt, erstaunt uns schon sehr“, so Adelheid Unterstaller Bereichsleitung des Instituts zur Prävention von sexueller Gewalt. AMYNA e.V. kennt die Strukturen und Regelungen vor Ort, ist gut vernetzt, orientiert sich an den im Fachdiskurs erarbeiteten Standards, steht im Austausch mit der regionalen Soziallandschaft und kann die Einrichtung dort abholen, wo sie stehen. „Prävention muss nicht immer wieder neu erfunden werden“, so Adelheid Unterstaller.

„Wir bearbeiten die Prävention mit allen ihren Facetten und schulen Jahr für Jahr hunderte von Fachkräften und Eltern. Seit vielen Jahren begleiten wir Einrichtungen bei der Erstellung von Schutzkonzepten intensiv und im direkten Austausch. Wir wissen, wieviel Zeit eine einrichtungsspezifische Begleitung braucht, die an den vor Ort orientierten Strukturen und Ressourcen entlang entwickelt wird, damit Prävention nachhaltig verankert ist. Dieser Blick ist für eine Bundesstelle schwierig zu erbringen“, erläutert Sibylle Härtl, Teil der Geschäftsführung von AMYNA e.V. Angesichts leerer Kassen in den Kreisen und Kommunen, kämpfen viele Präventionsfachstellen um’s Überleben. „Wir vermissen im Gesetz die Sicherung der Finanzierung der Präventionsfachstellen auf kommunaler Ebene und damit den wertschätzenden Blick auf die Jahrzehnte lang gewachsenen Strukturen und Netzwerke die vor Ort Prävention gestalten“, so Oeffling. „Mit einer finanziellen Absicherung der Präventionseinrichtungen vor Ort könnte die Bundesregierung Jahrzehnte erarbeitetes Fachwissen sichern, damit dieses nicht verloren geht und die Prävention in die Fläche bringen“, so Oeffling weiter. „Auch wir kämpfen gerade an vielen Stellen, um stabile Finanzierung in kleineren Kommunen und Landkreisen, damit unsere Angebote auch in ländlicheren Gebieten auf solide Füße gestellt werden können. Wir erleben, dass die Kommunen keinerlei Mittel dafür zur Verfügung haben, auch wenn sie unsere Arbeit sehr schätzen und gerne fördern würden“.

Sinnvoll ist es,

  • Wie im Gesetz enthalten die BZgA als Wissenskoordinationsstelle und -transferstelle zu installieren, die die Präventionsfachstellen vor Ort mit Materialien und gut aufbereiteten neuen Erkenntnissen versorgt, damit sie bei der Umsetzung der Prävention Vorort gestärkt werden.
  • Die Finanzierung der Präventionsfachstellen und damit die Umsetzung der Prävention Vorort finanziell abzusichern, auch in ländlicheren Regionen und damit den Transfer in die Praxis in den unterschiedlichsten Einrichtungen (von Kita über Ehrenamtsangebot über die Behindertenhilfe etc.) zu gewährleisten.
  • Eine Verpflichtung von allen Anbieter*innen (z.B. Nachhifeangebote, Musikschule oder offene Jugendarbeit) die Angebote für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen oder Fluchthintergrund durchführen zur Entwicklung von Schutzkonzepten einzuführen. Dazu müssen die Ressourcen für diese Aufgabe gesetzlich gesichert sein.

Bei allen Bemühungen, rund um die Stärkung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt, ist es AMYNA ein besonderes Anliegen ALLE Kinder und Jugendlichen im Blick zu behalten. Der Verein unterstützt daher ausdrücklich die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, – vernachlässigung und sexualisierter Gewalt e.V. (DGfPI) zum UBSKM Gesetz, die deutlich darauf hinweist, dass es notwendig ist, die Bedarfe von u.a. Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, mit Migrations- und Fluchthintergrund, trans-, inter und abinäre Kinder und Jugendlichen in allen Überlegungen zur Stärkung der Strukturen des Schutzes mitzudenken. Auch der Blick auf die Bereiche der Digitalisierung sexualisierter Gewalt und sexualisierte Peer-Gewalt halten wir für dringend erforderlich.

AMYNA e.V. hat die Vision, eine Gesellschaft frei von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt zu gestalten. Um an dieser Vision weiter zu arbeiten, bringt sich der Verein auch weiterhin gerne in den bundesweiten Diskurs, rund um die Weiterentwicklung des Schutzes von sexualisierter Gewalt ein.

Rückfragen richten Sie bitte an presse@amyna.de.

Die Pressemitteilung als Pdf-Datei finden Sie hier.

Jubiläumsausgabe der Elternbroschüre "Wie kann ich mein Kind schützen" russisch

25 Jahre interkulturelle Prävention

25 Jahre interkulturelle Prävention

Das Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch feiert Jubiläum!

Seit 25 Jahren arbeitet AMYNA zum Thema interkulturelle Präventionsarbeit. Pünktlich zum Jubiläum erscheinen die Informationsbroschüren für Eltern mit und ohne Migrationshintergrund in einer komplett überarbeiteten Neuauflage.

„Wir sind sehr glücklich und stolz, Parvaneh Djafarzadeh an Bord zu haben, die durch ihre Arbeit in München und über die Stadtgrenzen hinaus eine gefragte Expertin im Themenbereich ist.“, so Adelheid Unterstaller, Bereichsleitung des Instituts zur Prävention von sexuellem Missbrauch. Schwerpunkt der Stelle sind Fortbildungsangebote und Präventionsberatung, daneben dient die Stelle aber auch dazu, dass dieser Themenbereich in allen Angeboten von AMYNA als Querschnittsthema mitgedacht wird. Dies ist seit 25 Jahren ein Qualitätsstandard der Arbeit von AMYNA und war zur damaligen Zeit eine Innovation in der Fachwelt.

„Damit Prävention gelingt, müssen wir die Kinder und Eltern da abholen, wo sie stehen, deshalb ist interkulturelle Prävention so wichtig – wir wollen den Schutz aller Mädchen* und Jungen* erreichen“, so Parvaneh Djafarzadeh die seit 25 Jahren als pädagogische Mitarbeiterin den Themenbereich bearbeitet. Genau hier setzt die komplett überarbeitete Neuauflage der Broschüre „Wie kann ich mein Kind schützen an“, die pünktlich zum Jubiläum erschienen ist. Gerade für Eltern ist Prävention sexualisierter Gewalt nicht immer leicht mitzudenken, da es für viele unvorstellbar ist, dass das eigene Kind von sexuellem Missbrauch betroffen sein könnte. Diese Broschüre thematisiert, warum es so wichtig ist, über sexualisierte Gewalt Bescheid zu wissen. Gleichzeitig informiert sie über diese Thematik und mögliche Täter*innenstrategien, um den Leser*innen ein Basiswissen zu sexuellem Missbrauch zu vermitteln. Zudem werden hilfreiche Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie Eltern ihr Kind bestmöglich in allen Lebenswelten (online sowie offline) schützen können. Damit möglichst viele Familien mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen angesprochen werden, wird die Broschüre in Deutsch, Englisch, Russisch und Arabisch veröffentlicht.

Weitere Informationen zur Broschüre finden Sie hier.

Die Pressemeldung zum Download findenSie hier (Pdf-Datei).

 

Veranstaltungen

“Auch das noch…?!”

Überblick über Schutzkonzepte für die Behindertenhilfe gewinnen

Unsere Kollegin Petra Straubinger bietet am 25.06.2024 von 09:00-16:30 Uhr eine Fortbildung für Fachkräfte an, die mit Mädchen* und Jungen* mit Behinderung arbeiten.

In der Fortbildung geht es um Kinderschutz und die Verpflichtung für Einrichtungen der s.g. Behindertenhilfe zur Vorlage eines Schutzkonzeptes. Inzwischen gibt es eine Anzahl von Bausteinen, die sich für den Schutz von Mädchen* und Jungen* in Einrichtungen und Institutionen als hilfreich erwiesen haben. Die gesammelten Schutzmaßnahmen werden im Fachdiskurs als Schutzkonzept bezeichnet.

Ziel der Fortbildung ist es, Fachkräften einen ersten Überblick über folgende Themen zu geben:

  • Basiswissen zu sexuellem Missbrauch an Kindern / Jugendlichen mit Behinderung
  • Überblick über die Bausteine eines Schutzkonzeptes

Tipps zum Start eines Schutzkonzeptes

Die genaue Ausschreibung und Hinweise zur Anmeldung finden Sie hier.

LESETIPP

„Kinder schützen leicht erklärt!”

Informationen zum sexuellen Missbrauch an Kindern.
Informationen für Eltern in Leichter Sprache.
Tipps für Eltern von Kindern von 0-6 Jahren.

Das Infoheft kostet: 2,50 € zzgl. Porto und Versandkosten.

Genauere Informationen zur Broschüre finden Sie hier.

________________________________________________________________________________________________________________________

“Prävention all inclusive”

Gedanken und Anregungen zur Gestaltung institutioneller Schutzkonzepte zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen* und Jungen* mit und ohne Behinderung.

Genauere Informationen zum Buch finden Sie hier.

Praktikant*in für Sommersemester 2024 gesucht

AMYNA e.V. – Prävention sexueller Gewalt sucht für das Wintersemester 2024/2025

eine Studentin der Sozialen Arbeit für das 22-wöchige Praxissemester

Aufgabenbereiche sind:

1. Erwachsenenbildung (Fort- und Weiterbildungsangebote für pädagogische Fachkräfte) und Beratung von
Trägern (Missbrauch in Institutionen vorbeugen)

Zusätzlich nach Möglichkeit:

2. Mitarbeit bei der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*“
3. Vernetzungsarbeit
4. Öffentlichkeitsarbeit für AMYNA e.V.
5. Fundraisingaktivitäten für AMYNA e.V.
6. administrative Arbeit

Wir bezahlen eine Praktikumsvergütung in Höhe von pauschal 600€ (Stand: Mai 2020) monatlich.

Voraussetzungen:

▪ Erfahrungen am PC (Word, Internetrecherche, Email) – wenn möglich Powerpoint.
▪ Flexible Arbeitszeiten (manchmal auch Abends bei Abendveranstaltungen)
▪ Selbständiges Arbeiten

Über uns:

AMYNA e.V. bietet in den drei Bereichen „Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch“, GrenzwertICH – sexuelle Übergriffe durch Kinder und Jugendliche verhindern (beide München) sowie Projekte & überregionale Angebote:
– Elternabende
– Präventionsberatung
– Fortbildungen und Vorträge für Fachkräfte und Inhouse-Schulungen
– Beratung und Begleitung von Trägern bei der Entwicklung spezifischer Schutzkonzepte
– Recherchemöglichkeit in unserer Präsenzbibliothek
– Bücher im Eigenverlag zur Prävention von sexuellem Missbrauch
– Kompetente und passgenaue Weitervermittlung an geeignete Beratungsstellen
– Vielfältige Formen der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Infostände, Fachartikel, Infomaterial)
– Aktionen und Projekte gemeinsam mit Koopertionspartner*innen, z.B. die „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ oder „Augen auf! Schutz in M//Bädern“

Das Institut und GrenzwertICH werden von der Landeshauptstadt München bezuschusst. Der Bereich „Projekte & überregionale Angebote“ wird durch die Auftraggeber*innen sowie Eigenmittel finanziert. Insgesamt sind bei AMYNA e.V. derzeit 10 pädagogische Fachkräfte sowie 4 Verwaltungsmitarbeiterinnen beschäftigt. Weitere Infos unter www.amyna.de .

Die Mitarbeit bei der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*“ erfordert die Besetzung der Stelle mit einer weiblichen Praktikantin. Damit die Praktikantin auch Dienste auf der “Sicheren Wiesn” übernehmen kann, erfordert dies eine verpflichtende Wochendschulung Ende Juli / Anfang August. Diese wird bereits als Arbeitszeit verrechnet, die Teilnahme ist allerdings Voraussetzung für das Praktikum. Wir begrüßen die Bewerbung von Frauen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexueller Identität.

Bewerbungen mit Lebenslauf bitte per Mail an
Petra Straubinger Sozialpädagogin B. A. (Praxisanleiterin)
ps@amyna.de; AMYNA e.V., Orleansstraße 4, 81669 München