Schutzkonzepte in stationären Einrichtungen
Einrichtungen der stationären Jugend- und Behindertenhilfe haben mit spezifischen Anforderungen zu tun. Kinder und Jugendliche haben bereits häufig Erfahrung mit verschiedenen Formen von Gewalt gemacht und sind daher als verletzliche Zielgruppe zu verstehen. In einem Setting, welches den gesamten Lebensbereich von Kindern und Jugendlichen umfasst und in welchem sich diese wohl, geborgen und zuhause fühlen sollen, ist die Gestaltung einer professionellen Beziehung von besonderer Bedeutung. Wie kann ich meiner Zielgruppe die nötige Nähe geben und gleichzeitig eine fachlich angemessene Distanz wahren? Welche Regeln stellen wir auf? Kinder und Jugendliche müssen umfangreich in den Prozessen beteiligt werden und auch die Eltern, bei welchen die Kinder und Jugendlichen ja nicht leben, spielen eine Rolle. Neben der Prävention von institutionellem Missbrauch innerhalb der Einrichtung sind die Fachkräfte mit zahlreichen Fragen konfrontiert, die die Prävention von sexualisierter Gewalt von außen durch Erwachsene betreffen, aber auch die Prävention von und Umgang mit sexualisierten Grenzüberschreitungen unter Kindern und Jugendlichen innerhalb und außerhalb der Einrichtung. Von den Möglichkeiten der Beschwerde über sexualpädagogische Aspekte bis hin zum Umgang mit digitalen Medien gibt es in der Schutzkonzeptentwicklung viele komplexe Bausteine zu bedenken.