GrenzwertICH – Sexuelle Gewalt durch Kinder und Jugendliche verhindern

Viele pädagogische Fachkräfte hatten in ihrer Arbeit schon mit sexuell grenzverletzenden Kindern und Jugendlichen zu tun. Sie kennen das Problem und nehmen es zu Recht ernst.

Denn hier werden die Grenzen anderer Kinder oder Jugendlicher zum Teil massiv verletzt.

Daher sind viele Fachkräfte mittlerweile aufmerksam gegenüber allen sexuell wirkenden Handlungen von Kindern und Jugendlichen. Sie und die Eltern fragen sich oft, welche sexuellen Handlungen (noch) in Ordnung sind und welche nicht. Sie sind gefordert, diese sexuellen Aktivitäten richtig einzuschätzen und angemessen darauf zu reagieren.

GrenzwertICH hilft Fachkräften und Eltern mit einem Qualifizierungs- und Beratungsangebot, sich dieser Verantwortung zu stellen.

GrenzwertICH unterstützt Eltern und Fachkräfte dabei, sicher und professionell zu handeln.

Denn:  Eine gelungene Intervention, in die sowohl die betroffenen als auch die grenzüberschreitenden Kinder und Jugendlichen angemessen einbezogen werden, verhindert, dass sich  Verhaltensweisen  verfestigen. Damit können auch langfristig  sexualisierte Grenzüberschreitungen verhindert werden!

So erreichen Sie uns:

Rufen Sie uns gerne während unserer Telefonzeiten an oder nennen Sie Ihre Telefonnummer deutlich auf dem Anrufbeantworter mit einem Terminwunsch für den Rückruf.

Tel.: 089/890 57 45-120

Mi: 09.00-11.00 Uhr

Gerne können Sie Ihr Anliegen auch per E-Mail an grenzwertich@amyna.de oder gleich über das Kontaktformular an uns senden.

Team von AMYNA e.V.  – GrenzwertICH

Janett Grubiak
Kerstin Frank
Fiona Langfeldt
Adelheid Unterstaller

Ziele von AMYNA e.V.  – GrenzwertICH

AMYNA e.V. möchte alle Kinder vor sexueller Gewalt schützen – unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Herkunft, ihren Fähigkeiten und Behinderungen. Daher legen wir besonderen Wert auf eine geschlechtsrollendifferenzierte, interkulturelle und inklusive Herangehensweise.

AMYNA e.V. möchte zudem, dass das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung für alle Menschen gilt und umgesetzt wird.

GrenzwertICH hat das Ziel, sexuelle Grenzverletzungen und  Gewalt durch Kinder und Jugendliche zu verhindern. Daher unterstützen wir Fachkräfte und Eltern darin, zu einem besseren Schutz von Mädchen* und Jungen* beizutragen. Dazu müssen alle wissen, welche sexuellen Aktivitäten altersgerecht und in Ordnung sind und wo es Grenzen gibt, die eingehalten werden müssen.

Im Rahmen von Beratung und Schulung werden vorbeugende Maßnahmen für den pädagogischen Alltag vermittelt, durch die sexuelle Grenzverletzungen nachhaltig verhindert  werden können.

Eine reflektierte Sexualerziehung ist die Grundlage für die Prävention von sexueller Gewalt und stellt deshalb einen wichtigen Bereich der Arbeit von GrenzwertICH dar.

Die Verantwortung für den Schutz liegt bei den Erwachsenen

Daher wendet sich GrenzwertICH mit allen Angeboten an erwachsene Bezugspersonen von Mädchen* und Jungen*.

Vorteile für Eltern und Fachkräfte:

  • Kompetenzen erweitern, Wissen zu den Themen sexuelle Entwicklung, sexuelle Grenzüberschreitungen, Sexualerziehung, Prävention
  • Sicherheit gewinnen beim Unterscheiden zwischen freiwilligen, altersgerechten sexuellen Aktivitäten und sexuellen Grenzüberschreitungen
  • Handlungsfähigkeit erwerben für den Umgang mit sexuellen Aktivitäten und sexuellen Grenzüberschreitungen
  • Wissen erhalten über Hilfen bei sexuellen Grenzüberschreitungen

Vorteile mittelbar für Kinder und Jugendlichen:

  • Schutz und Sicherheit erfahren vor sexuellen Grenzüberschreitungen
  • Sexuelle Selbstbestimmung ermöglichen
  • Sozialkompetenz erweitern
  • respektvollen Umgang lernen mit sich selbst und anderen
  • Selbstbewusstsein stärken

15 Jahre GrenzwertICH

Ein Grund zu feiern für AMYNA e.V. im Jahr 2025 – Bereits seit 15 Jahren leistet der Bereich qualifizierte Arbeit im Themenbereich kindliche Sexualität, Sexualpädagogik und sexualisierte Grenzüberschreitungen durch Gleichaltrige.

Die Angebote von GrenzwertICH im Bereich der Fortbildungsarbeit, Beratung und Elternarbeit sind weiterhin sehr gefragt und die Anfragen übersteigen die personellen Kapazitäten deutlich. Unterschiedlichste Zielgruppen machen sich auf den Weg, sich mit Sexualpädagogik auseinander zu setzen und er-kennen die Bedeutung des Themenbereichs für das Schutzkonzept der jeweiligen Einrichtung. Wir freuen uns, seit Herbst 2025 mit den Themenfeldern Schule und Inklusion hier auch neue Schwerpunkte setzen zu können.

Der Bereich ist mit Herausforderungen konfrontiert: „Gesellschaftlich zeigen sich aktuell starke Tendenzen, kindliche Sexualität und Erwachsenensexualität gleichzusetzen, die nicht zuletzt durch rechte Strömungen befeuert werden“, berichtet Janett Grubiak, Mitarbeiterin von GrenzwertICH. In der Folge wird das Thema häufig tabuisiert und ist von starken Unsicherheiten bei Eltern und Fachkräften geprägt. „Aus unserer Sicht ist das fatal – denn eine gesunde Entwicklung und ein entsprechendes Verhältnis zum eigenen Körper tragen erheblich zum Kinderschutz bei“, führt Janett Grubiak weiter aus. Der Themenbereich von GrenzwertICH ist damit aktueller denn je.

In der Arbeit des Instituts zur Prävention von sexuellem Missbrauch, die die Prävention von sexualisierter Gewalt durch Erwachsene an Kindern und Jugendlichen als Inhalt hat, waren gleichaltrige Täter (damals ausschließlich auf männliche Personen bezogen) bereits in den 90er Jahren Thema – in der Forschung wurde deutlich, dass sehr viele Täter bereits in jungen Jahren begonnen haben, sexualisierte Gewalt auszuüben und dies bis ins hohe Erwachsenenalter fortsetzten, solange sie nicht gestoppt wurden. In der Folge war es wichtig, Täterprävention mitzudenken. „In der Schulungsarbeit begegneten den Mitarbeiterinnen von AMYNA e.V. schon damals Berichte über das grenzverletzende Verhalten von Jugendlichen gegenüber Gleichaltrigen und gleichzeitig eine große Unsicherheit der Fachkräfte, wie damit umgegangen werden kann. Diese Lücke sollte gefüllt werden und die Idee für den Bereich GrenzwertICH war geboren“, berichtet Adelheid Unterstaller über die Gründungszeit von GrenzwertICH.  Nach einer Projektphase ab Juli 2010 konnte GrenzwertICH ab 2012 in eine Regelfinanzierung überführt werden.

Im Gespräch berichten Adelheid Unterstaller, langjährige Bereichsleitung von GrenzwertICH, sowie Janett Grubiak und Kerstin Frank, aktuelle Mitarbeiterinnen des Bereichs über die Entstehungsgeschichte, aktuelle Herausforderungen und Wünsche für die Zukunft. Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.